Mein Senf zum Krieg im nahen Osten

FragezeichenHeutzutage ist ja jeder, der im Internet schreiben kann, Experte für alles und kann seine Meinung kund tun, so falsch oder blöd sie auch sei.

Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich überhaupt was darüber schreiben soll, und wenn ja, was. Natürlich besteht bei solchen Themen immer die Gefahr, nicht der richtigen Meinung zu sein.
Ja, und welche Meinung ist überhaupt die richtige?
Wer ist im Recht?
Die Israelis?
Die Palästinenser?
Die Hamas?

Und jetzt kommt sie, meine Meinung:
Im Nahost Konflikt hat niemand mehr Recht.
Und eigentlich hat niemand von uns, die wir da in halbwegs sicheren und halbwegs demokratischen Ländern sitzen, das Recht auf eine der Konfliktparteien zu zeigen und zu sagen, die sind die Bösen.
Es ist halt recht leicht in seinem gemütlichen Wohnzimmer zu sitzen und seine Meinung abzusenfen, ohne unter ständiger Angst zu leben, wie die Zivilbevölkerung in einem Krieg. Und mit Zivilbevölkerung meine ich die Zivilbevölkerung auf beiden Seiten. Jene, die nicht aktiv am Krieg teilnehmen.

Wie komme ich darauf, mich nicht auf eine Seite zu schlagen?
Der Nahost Konflikt hat nicht erst vor zwei Wochen begonnen. Er dauert schon wesentlich länger an, als ich alt bin.
Wer über die Schuldfrage nachdenken will, kann sich dazu Dokumentationen ansehen, wo Historiker beider Seiten ganz nüchtern darüber reden, was alles schon passiert ist. Danach ist man genau so gescheit wie zuvor. Denn zu vieles ist passiert, was in Nachhinein betrachtet schlichtweg Unrecht war. Aber auf beiden Seiten, um das klar zu stellen.

Aber was ist mit den bestialischen Fotos und Videos im Internet?
Die Berichterstattung und die sozialen Medien haben deutlichen Einfluss auf die Wahrnehmung von Kriegen genommen. Unglaublich brutale Fotos und Videos zu veröffentlichen ist heute Teil der Kriegsführung. Jede Kriegspartei versucht auf die eigene Art damit Einfluss auf den Kriegsverlauf zu nehmen.
Was in den 80ern ein verschwommenes Schwarzweiß Foto war, hat uns doch eher kalt gelassen. Kopfschüttelnd hat man sich gedacht, da wird niemals Ruhe sein und dann hat man umgeblättert.
Heute hat die Kriegspropaganda ganz andere Auswüchse, denn ein HD Video oder hochauflösendes Farbfoto erzeugt etwas mehr Gefühle als die Zeitung von damals.
Zuzüglich bewusster und unbewusster Falschinformationen damals und heute.

Was ist mit dem radikalen Islam?
Jeder Mensch stellt sich die Frage, wie es möglich ist, Menschen so zu radikalisieren, dass sie von Überzeugung geleitet das eigene Leben geben, um als wandelnde Bombe an sein Ziel zu gehen. Wir in unserem sicheren Wohnzimmer können uns das einfach nicht vorstellen.
Die Antwort ist einfach, wo bittere Armut herrscht, da geht das.
Die Versuche der so genannten westlichen Welt, Zivilisation unter die „Wilden“ zu bringen, sind bisher auch immer gescheitert. Und komischerweise immer aus dem selben Gründen: Ausbeutung. Profitgier. Machthunger.

Aber muss die „westliche Welt“ nicht zusammenhalten?
Momentan drücken sich bei uns die Solidaritätsbeteuerungen durch Flaggen hissen oder verbrennen, oder durch Kundgebungen aus.
Was offensichtliche Nazis zu sagen haben, ist eh von vornherein klar gewesen.
Aber wie stellen wir uns in unseren gemütlichen Wohnzimmern das eigentlich konkret vor?
Nur blöd reden?
Oder direkte Einmischung in den Nahost Konflikt?
Einmarsch von Truppen und Waffenhilfe von befreundeten Ländern?

Da wäre Vorsicht geboten, denn das könnte den dritten Weltkrieg auslösen.
Das ist dann aber auch keine Lösung.

Daher wäre es aus meiner Sicht besser, sich mit keiner der beiden Seiten zu solidarisieren.
Letzten Endes geht es um Menschen die leiden, auf beiden Seiten.
Mit denen sollte man sich solidarisieren, nicht mit Ländern oder Religionen.

Ein Gedanke zu „Mein Senf zum Krieg im nahen Osten

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